Coast2Coast 5: Kirkby Stephen to Reeth
Nach dem sanften Auf und Ab über Schafweiden gestern steige ich heute wieder 500hm an, zur Hochmoorebene der Yorkshire Dales. Oben werde ich gleich erstmal von den neun Wächtern begrüßt, die dort schon mindestens 500 Jahre stehen, nach einigen archäologischen Theorien sogar schon viel länger.
Ich benehme mich und darf passieren. Vielleicht haben die Wächter auch nur die Wasserdichtigkeit meiner Schuhe bewertet, den diese sollte auf den nächsten Kilometern mehrfach getestet werden. Hochmoor ist eben “boggy”.
Trockenen wenn auch verschlammten Fußes erreiche ich Keld, ein ganz liebliches Dörfchen wo man gleich den Tierarzt James Herriot um die Ecke zu kommen erwartet. Der weitere Weg ist auch tatsächlich nach ihm benannt. Doch führt er nicht zu Tieren, sondern Ruinen aus der Anfangszeit der Industrialisierung vor über 200 Jahren. Hier wurde damals Blei abgebaut und gleich vor Ort geschmolzen. Heute haben sich viele Vogelarten ihr Revier zurückerobert.
Nach 37 Kilometern sehe ich mein Ziel immer noch nicht. Ein Abstieg durch dichtes Gestrüpp, eine Straße, dann bin ich endlich da. Das Gasthaus heißt wie schon in Kirkby Stephen wieder “Black Bull” und serviert mir Wildschwein in Pfefferminzsoße. Gut, Lamm nicht Wildschwein, und die Cervisia war auch nicht lauwarm sondern schön kalt. Moderne Zeiten!