München -Triest Teil 23: Dom na Komni – Tolmin

Ich wache nachts um drei auf: Regen prasselt auf das Hüttendach. Fast Wasseralmfeeling, aber als ich aufbreche ist der Spuk vorbei.

Die ersten Kilometer verlaufen auf schmalen Pfaden mit viel regenfeuchtem und schön kühlendem Bewuchs links und rechts, bevor bei toller Aussicht der Aufstieg auf den Globoko Pass beginnt.

Der letzte Alpenpass der Tour! Für den versprochenenen ersten Mittelmeerblick ist es zu diesig, aber dafür werde ich dreifach entschädigt: Kurz hinter dem Pass wächst doch tatsächlich Edelweiß! Ein krönender Abschluss des Julischen Alpen Abschnitts.

Nach diesem doppelten Höhepunkt geht es an den langen Abstieg, von 1850m runter nach Tolmin auf 200m. Ächz. Nach den ersten 500hm kommt eine Hütte, bei der ich ein slowenisches Grapefruit-Radler trinke, dann geht es weiter. Erst sehr steil, dann endlos auf einer Straße. Mit jedem verlorenen Höhenmeter steigt die Temperatur, in Tolmin schwimme ich fast in meinen schweren Wanderstiefeln. Aber egal: Hotel, Dusche (eine Wohltat nach den wasserlosen Hütten), Abendessen.

Abendessen und Biervorräte haben auch hunderte schwarzgekleidete und tiefenentspannte Metalheads auf dem Kieker, denn morgen gehen die fünftägigen „Tolmin Metaldays“ los. Pass ich mit meinem schwarzen Funktionsshirt und dem Struwwelbart gut rein, auch wenn ich nur eine(!) Band aus dem Setup kenne…

Edelweiß